Tipps & Tricks

Den perfekten Ski in Davos finden

Der Winter steht vor der Tür, die ersten Berge sind bereits geöffnet – und plötzlich taucht sie wieder auf: die Frage aller Fragen. Welcher Ski passt eigentlich zu mir? Für Einsteiger, Wiedereinsteiger, ambitionierte Skifahrer oder Tiefschneefans ist die Wahl des richtigen Materials entscheidend, um auf der Piste sicher, kontrolliert und mit richtig viel Spass unterwegs zu sein. Um genau das herauszufinden, haben wir Raul Perez von Bardill Sport Davos getroffen. Sein technisches Wissen, seine langjährige Erfahrung und seine Leidenschaft für Wintersport machen ihn zum idealen Ansprechpartner. 

Davos Klosters Mountains Logo im blauen rundem Button | © Davos Klosters Mountains
Davos Klosters Mountains
03.12.2025

Vorgestellt: Raul Perez

Verkäufer Bardill Sport Davos

Raul ist in Davos aufgewachsen, 37 Jahre alt und seit seiner Kindheit auf Ski und Snowboard unterwegs. Seine Laufbahn im Sportfachhandel begann bei Ochsner Sport, wo er sieben Jahre inklusive Lehre tätig war. Seit über zwölf Jahren arbeitet er als Detailhandelsfachmann im Bardill Sport in Davos Platz.

Persönlicher Lieblingsski? «Ich habe keinen Lieblingsski – ich entscheide je nach Schnee und Einsatzgebiet. Wenn ich aber einen nennen müsste, dann den Stöckli AS (Allmountain): vielseitig, drehfreudig und fast überall einsetzbar.»

Bardill Sport

in Davos und Klosters

Der Bardill Sport wurde 1989 von Christian Bardill gegründet und betreibt heute vier Shops in Davos und Klosters – jeweils mit Fokus auf Beratung, Testmöglichkeiten und Miete. Nachfolgend findet Ihr einen kurzen Überblick über die einzelnen Standorte und deren Schwerpunkte:

Klosters Davos
Shop 1: Gotschna Talstation (Miete/Test) Shop 1: Jakobshorn Talstation (Miete/Test/Verkauf)
Shop 2: Landstrasse 85 (Verkauf/Miete/Test)  
Shop 3: Madrisa Bergstation (Shop auf dem Berg, Skitest-Events)  

Die häufigsten Fragen

beantwortet von Raul

Wir haben Raul jene Fragen gestellt, die Gäste am häufigsten beschäftigen – und seine Antworten zeigen, wie viel Fachwissen hinter einer guten Kaufberatung steckt.

1. Warum habe ich so wenig Halt auf Eis oder hartem Schnee?

«Dafür gibt es mehrere Gründe», erklärt Raul. «Oft sind die Kanten stumpf oder der Ski zu weich für die Person, die darauf steht.»

  • Zu weicher Ski: «Ein leichter Einsteigerski kann unter einem geübten 90-Kilo-Fahrer überfordert sein.»
  • Zu geringe Torsionssteifigkeit (Wiederstand): «Selbst scharfe Kanten rutschen, wenn der Ski zu wenig Verdrehungsfestigkeit besitzt.»
  • Zu geringe Bindungshöhe: «Eine höhere Bindung oder eine zusätzliche Platte kann den Kantengriff verbessern.»
     

2. Woran erkenne ich, dass mein Ski einen Service braucht?

Raul empfiehlt zwei einfache Kontrollen:

  1. Kantencheck: «Fährt man mit dem Fingernagel über die Kante und wird der Nagel dabei leicht abgeschabt, ist die Kante scharf. Spürt man hingegen kaum einen Grat, braucht der Ski einen Service.»
  2. Belag-Check: «Wenn der Belag weisslich wird, trocknet er aus. Ein Ski braucht Pflege – Wachs ist wie eine Feuchtigkeitscreme.»
     

3. Wie finde ich heraus, ob mein Ski zu lang oder zu kurz ist?

«Die Länge hängt vom Skityp ab. Es gibt aber eine einfache Grundregel:»

Slalom-Ski bis Kinn/Mund
Allmountain-Ski bis Nase/Auge
Carving-Ski bis Auge/Stirn

4. Wie sehe ich, ob mein Ski noch genug Kanten hat?

«Am einfachsten ist ein Vergleich. Schaut Euch die Kantenbreite an der Skischaufel an – dieser Bereich wird beim Service nie geschliffen. Dort seht Ihr also die ursprüngliche Kantenstärke. Wenn die Kante im Mittelteil deutlich schmaler ist als an der Schaufel, ist bereits viel Material weg. Doch je häufiger man die Ski schleift, desto mehr Material geht nicht nur an den Kanten verloren – auch die Spannung und Härte des Skis nehmen ab.»
 

5. Sind rostige Kanten schlimm?

«Rostige Kanten sollte man nicht unterschätzen», betont Raul. «Wer damit weiterfährt, riskiert ein schlechteres Fahrverhalten – und im Ernstfall gefährliche Kontrollverluste.»

Tipps, um rostige Kanten zu verhindern:

  • Ski niemals feucht zusammenstellen
  • Nach jedem Skitag Belag und Kanten gründlich trocknen

Und Vorsicht: Schon minimale Feuchtigkeit im Lagerraum genügt, damit sich Rost rasch ausbreitet
 

6. Wie verlängere ich die Lebensdauer meiner Ski?

Wer seine Ski richtig pflegt, hat deutlich länger Freude daran», sagt Raul. «Viele Schäden entstehen nämlich nicht beim Fahren – sondern beim Umgang davor und danach.»

Tipps:

  • Regelmässig wachsen – so oft wie möglich (Wachs schützt den Belag vor dem Austrocknen und sorgt für bessere Gleiteigenschaften.)
  • Ski sorgsam behandeln (Nicht als Gehstock verwenden. Ein Ski, der hart auf den Boden knallt, verliert mit der Zeit seine Spannung – und damit auch Lebensdauer.)
  • Schnee auf dem Ski immer mit der Hand entfernen, nie durch Aufschlagen (Durch das Schlagen entstehen Mikro­schäden im Ski.)
  • Transport und Lagerung beachten (Ski nicht nass zusammenstellen und an einem trockenen, belüfteten Ort lagern.)
     

7. Wie wichtig ist die Bindung?

«Die Bindung ist eines der wichtigsten Sicherheitselemente am Ski. Sie entscheidet im Ernstfall darüber, ob der Ski bei einem Sturz korrekt auslöst – oder eben nicht.

Warum eine regelmässige Prüfung so wichtig ist:

  • Mit der Zeit verlieren Federn und Mechanik an Präzision.
  • Witterung, Stürze und Abnutzung verändern den Auslösewert.
  • Bei älteren Bindungen ist die Funktionssicherheit oft nicht mehr garantiert.

Aus diesem Grunde sollte die Bindung gemäss Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) einmal pro Jahr geprüft werden». Gerade bei Skis, die älter als fünf bis zehn Jahre sind, ist das absolut notwendig.

Bindungscheck bei Bardill Sport: Im Bardill Sport kann der BFU-Bindungstest direkt vor Ort durchgeführt werden. Sie prüfen mit zertifizierten Prüfgeräten, ob der Auslösewert korrekt eingestellt ist und ob die Bindung im Ernstfall zuverlässig arbeitet. Falls nötig, passen sie alles sofort an – so fährt man nicht nur besser, sondern vor allem sicherer.
 

8. Welcher Ski passt zu meinem Fahrkönnen?

«Das Fahrkönnen ist nur ein Teil des Ganzen. Um den perfekten Ski zu finden, brauche ich ein vollständiges Bild der Person. Darum stelle ich gezielte Fragen: Wie oft wird pro Saison gefahren? Zu welcher Tageszeit ist man meistens auf der Piste? Welche Bedingungen bevorzugt man – harte Piste, Sulz oder Neuschnee? Und fährt man eher gemütlich oder sportlich? So kann beurteilt werden, welcher Ski zum Stil, zur Kraft und zum Ziel der Person passt.»
 

9. Welchen Ski brauche ich für Tiefschnee?

«Im Tiefschnee entscheidet vor allem die Mittelbreite über Auftrieb und Kontrolle»

Wichtigste Bereiche:

  • ab 86 mm: sehr vielseitig, geeignet für Piste und gelegentlichen Powder
  • über 100 mm: ideal für tiefen Neuschnee und weichen Untergrund

«Je breiter der Ski ist, desto mehr Auftrieb bietet er im Powder. Aber man muss wissen: Breite bringt zwar Stabilität im Tiefschnee, macht den Ski auf der präparierten Piste aber weniger agil. Wer also hauptsächlich Piste fährt, aber ab und zu ins Gelände möchte, ist mit einem vielsitigen Allmountain-Ski gut beraten. Wer echte Powder-Tage ausnutzen will, profitiert von einem breiten Freeride-Ski.
 

10. Was muss ich beim Kauf eines Skischuhes achten?

«Der Skischuh ist extrem wichtig – oft sogar wichtiger als der Ski», betont Raul. Zentral ist die richtige Flex-Zahl, also die Härte des Schuhs. Ebenso wichtig ist das richtige Gefühl beim Anprobieren. Der erste Gedanke sollte immer zu klein sein. Erst dann schliesst man den Schuh, steht auf und geht leicht in die Knie. In dieser Position zeigt sich, ob er wirklich passt.»

  • Hoher Flex (hohe Zahl): härter, direkter, sportlicher
  • Niedriger Flex (tiefe Zahl): weicher, komfortabler, fehlerverzeihender

Woran man die richtige Grösse erkennt:

  1. Im aufrechten Stand sollten die Zehen leicht vorne anstehen.
  2. Sobald man in die Knie geht, ziehen sich die Füsse zurück und dann sollte es perfekt sitzen.
  3. Steht man aufrecht und spürt keinen Kontakt zur Schuhspitze, ist der Skischuh zu gross.

Alles Wichtige über den Ski

Herstellung, Aufbau und Eigenschaften

Herstellung
Der Kern ist das wichtigste Teil eines Skis. Er bestimmt, wie wendig, griffig, hart, ruhig und schwer ein Ski ist. Gute Ski haben meist einen Holzkern aus leichten, starken Hölzern wie Pappel oder Bambus. Der Kern entscheidet, ob ein Ski weich oder hart ist. Oft wird er zusätzlich mit Glasfaser oder Metall verstärkt, um ihn stabiler und leichter zu machen.

Aufbau
Es gibt verschiedene Methoden, um die Teile eines Skis zu verbinden. Diese Bauweisen beeinflussen Qualität, Fahreigenschaften und Preis. Am verbreitetsten sind die Sandwich-Bauweise (sportlicher) und der Schalenbau mit Capbauweise (für Einsteiger).
Bei der Sandwich-Bauweise werden Kern und Verstärkungsschichten mit Klebstoff übereinandergelegt und unter Druck und Hitze verpresst. Beim Schalenbau bilden die obere Schicht und die Seiten eine Schale, die meist mit Schaum gefüllt ist. Dadurch wird der Ski leichter und weicher, aber auch weniger spannungsstark.

Eigenschaften

  • Die Bauweise beeinflusst, wie fest und sicher sich ein Ski anfühlt. Anfänger wählen oft leichte, weiche Ski, die leicht zu fahren sind. Erfahrene Fahrer nehmen stabilere, hochwertigere Modelle, die präziser sind, besser halten und bei hohem Tempo ruhiger laufen.
  • Der Rocker bezeichnet die leicht aufgebogene Spitze des Skis. Dadurch lässt sich der Ski leichter drehen und trägt besser auf dem Tiefschnee. Rennski besitzen allerdings nur wenig davon, um mehr Auflagefläche auf der Kante zu haben.
  • Der Camber, also die Vorspannung des Skis, sorgt für guten Kantengrip. Legt man den Ski auf den Boden, sieht man, dass er in der Mitte leicht nach oben gebogen ist. Beim Fahren drückt man diese Wölbung flach, sodass die Kanten gleichmässig greifen – das macht den Ski stabil und sicher, auch auf harter Piste.
  • Die Taillierung erkennt man daran, dass der Ski in der Mitte schmaler ist. Je stärker diese Form ausgeprägt ist, desto leichter zieht der Ski in die Kurve. 
  • Auch die Breite des Skis spielt eine Rolle. Schmalere Ski sind auf der Piste besonders präzise und lassen sich schnell von Kante zu Kante bewegen. Breitere Ski bieten dafür mehr Auftrieb im Tiefschnee.
  • Der Radius beschreibt, wie gross die Kurve ist, die der Ski von selbst  fahren möchte. Ein kleiner Radius macht den Ski ideal für kurze Schwünge, während ein grosser Radius lange, schnelle Carving-Schwünge unterstützt.

Ski testen

Der Weg zum Aha-Moment auf der Piste

Nichts entscheidet so sehr über Fahrfreude wie der passende Ski, und genau deshalb lohnt sich ein Testtag! Stellt Euch vor: Ihr schnallt zwei unterschiedliche Modelle an und merkt innerhalb weniger Schwünge, welcher Ski für Euch arbeitet statt gegen Euch. Genau dieses Gefühl will Bardill Sport Euch ermöglichen.

So holt Ihr das Maximum aus Eurem Skitest heraus:

  • Testet 1–2 Modelle, damit der Vergleich klar bleibt.
  • Fahrt sie am selben Tag auf derselben Piste – gleiche Bedingungen, ehrlicher Eindruck.
  • Hört auf Euer Gefühl: Läuft der Ski ruhig? Gibt er Euch Sicherheit? Macht er Lust auf mehr?

Tipp: Der jährliche Stöckli-Skitest auf Madrisa ist die perfekte Gelegenheit, viele Top-Modelle ohne Aufwand auszuprobieren. Kommt vorbei, testet kostenlos gegen Registrierung direkt am Berg und lasst Euch vom Fachpersonal (Bardill Sport) individuell beraten.

Regionale Schneesportlehrer

Skischulen und andere Erlebnisse

Gut zu wissen: Die lokalen Schneesportschulen bieten Kurse verschiedener Level, um das Skifahren oder Snowboarden zu erlernen. Kinder sowie Erwachsene erleben dabei viel Spass beim Lernen einer neuen Sportart.

Erfahrt mehr über die regionalen Erlebnisanbieter in Davos Klosters!