Hinter den Kulissen

Mein Einblick ins Marketing einer Bergbahn

In der kaufmännischen Ausbildung durchgeht jeder Lehrling fünf verschiedene Abteilungen bei den Davos Klosters Mountains. Nun zu meiner liebsten ...

Avatar einer jungen Frau mit braunen Haaren | © Davos Klosters Mountains
Tina Gerber
18.09.2022
Trailrunnerin geniesst ihre Pause auf einem Stein und schaut in die Bergen. | © Davos Klosters Mountains

Comeback in die Marketingabteilung

Ein Moment der Freude

Schon eine Woche vor dem Wechsel ins von der Buchhaltung ins Marketing bekam ich eine E-Mail mit Aufgaben. Da war wohl nichts mehr mit Einführung, was ich aber auch nicht erwartet hätte. Mein einziges Empfinden war pure Vorfreude auf meinen zweiten Einblick in die Abteilung Marketing. 

 

Der Marketingbereich

Eine abwechslungsreiche Herausforderung

Personen, die selber noch nie im Marketing tätig waren, können sich oftmals schwierig vorstellen, was und wie viel Arbeit hinter dem Begriff steckt. Auch ich konnte vor meinem Start mir nur wenig dahinter vorstellen. Von Content Management, Eventplanung, Hotel-Marketing, Social Media, Gastronomie, Sales, Kommunikation, Koordination und Leitung, bis zu Grafik und Design wird alles vom jungen, neunköpfigen Marketing-Team der Davos Klosters Bergbahnen AG erarbeitet und gepflegt. Es ist nicht so, dass ich bis zu der Einführung ins Marketing dachte, dass Social Media die einzige Tätigkeit ist, ich konnte mir nur nicht vorstellen, welche sonstigen Aufgaben alle noch in diesem Bereich fallen. Und ja, ich sass am ersten Tag der Einführung mit grossen, staunenden Augen und voller Faszination da.
 

2 Personen beim Steinpyramide bauen | © Davos Klosters Montains

Highlights und Aufgaben

Die gigantische Webseite

Während meiner Arbeit im Marketing durfte ich Teil des Projektteams der neuen Webseite sein. Jedes Mitglied der Abteilung hat im Alltag seinen eigenen Bereich, doch bei diesem Projekt war Teamwork und die Mithilfe aller gefragt. Der Einblick in die Erstellung einer Webseite hat mir aufgezeigt, dass die zur Verfügungsstellung einer Webseite nicht selbstverständlich ist. Bis zum Livegang der Webpage arbeitete das Team ein ganzes Jahr daran.

Mein Beitrag

Die Aufgabe meinerseits waren die Teaser-Boxen zu schreiben und später Texte und Verlinkungen zu prüfen. Mit diesen Boxen wird der User geleitet und mit einem kurzen Satz zum Weiterlesen inspiriert. 

Im Jahr 2021 haben wir die Internetseite mit dem vielseitigen Thema Nachhaltigkeit ergänzt. Alle Projekte, die wir in den Bereichen Effizienz, Biodiversität und Stromproduktion schon viele Jahre umsetzen, bekommen nun eine Plattform. Mit Icons, Zeichnungen und Videos konnte ich mein Beitrag dazu beisteuern. Da ich gerne in meiner Freizeit zeichne, war das kein Problem. Für mich war diese Aufgabe ein grösseres Projekt als am Anfang gedacht. Anders gesagt: Es war der grösste „Zeichnungsauftrag“, den ich je in Angriff genommen habe. Insgesamt investierte ich einige Stunden. Doch jetzt im Nachhinein muss ich fast schmunzeln vor Freude, denn der Aufwand hat sich echt gelohnt.

Das Highlight: Mit der Mitarbeit an diesem Projekt konnte ich eine kleine Spur hinterlassen. Und wer hätte gedacht, dass Zeichnungen von mir auf unserer Webseite landen? Ich jedenfalls nicht! 
 

Bildbearbeitung: «Know How» ohne Ende

In einer kaufmännischen Ausbildung wird normalerweise weniger Kreativität, Vorstellungsvermögen oder grafische Talente von einem Lehrling verlangt und erwartet. Aufgrund dessen werden viele Lehrlinge dieser Branche in diesen Bereich selten miteinbezogen. Da hatte ich nochmals Glück, denn ich durfte in diesem Bereich mitwirken! Und ich kann sagen: Das Thema Bildbearbeitung ist wie eine «never ending story», man hat nie ausgelernt! 

Die Praxis

Mir wurde Adobe Premiere Pro, Photoshop und Lightroom gezeigt. Anfangs war ich überfordert mit diesen Programmen, später wurde es einer meiner liebsten Aufgaben.
Nach einem Fotoshooting geht es immer zurück ins Büro. Dort, wo die Bilder finalisiert werden. Die Bildbearbeitung hat mich gepackt. Einige Male konnte ich die Veränderung der Bilder miterleben. Einerseits: Faszination pur, was alles möglich ist! Andererseits war es auch erschreckend, denn da ist man in der Bearbeitung kaum eingeschränkt. Sieht etwas nicht so aus wie erwünscht, so kann man es mit wenigen Klicks retuschieren. Ich kam zum Entschluss, dass ich Bilder auf Social Media mehr hinterfragen werde. Dass so einiges retuschiert wird, kann ich mir gut vorstellen.

Das Highlight: Das Fotografieren, Filmen und Bearbeiten hat mich am meisten gepackt. Denn genau diese Aspekte, welche für mich erschreckend sind, geben mir in Zukunft die Chance es besser zu machen und das Bild einfach mal Bild sein lassen zu dürfen. So, wie es mir in dieser Abteilung gezeigt wurde.
 

Ein Steinmännchen beim Sonnenuntergang. | © Davos Klosters Mountains
Eine Frau geniesst eine Pause vom Wandern auf einem Stein. | © Davos Klosters Mountains
Wandrerin geniesst den Sonnenuntergang auf dem Gipfel. | © Davos Klosters Mountains

Fotografieren und Filmen

Auf den Auslöser drücken und schon ist das Foto da. Das habe ich lange Zeit so gemacht, aber eigentlich ist es gar nicht so einfach. Dank des heutigen Sortiments an Bearbeitungsprogrammen kann jedes Bild zu einem sogenannten Topshot werden. Das ist jedoch nicht das Ziel, denn das finale Bild sollte so gut sein, wie die Skills der Person, welche hinter der Kamera gestanden ist.

Die technische Vielfalt

Als Erstes wurde ich in die Vielfalt unserer Kameras eingeführt. Von der Drohne, über die normale GoPro und Kamera, dem Gimble und Osmo Pocket bis zur GoPro 360. Mir wurde schnell klar, dass Kamera nicht gleich Kamera ist. Mein Wissen über die verschiedenen Modelle konnte ich gleich anwenden, als ich beim Kürzen des Stahlseiles der Güggelbahn dabei sein durfte. Diese wichtige Arbeit, die jährlich erledigt wird, haben wir in Bildern und in einem Video dokumentiert.  

Meine Anwendung im Arbeitsalltag

Im Jahr 2021 durfte ich ins neu renovierte Hotel Waldhuus mitgehen. Da stand mir unser Fotograf und Grafiker als Unterstützung jederzeit zur Verfügung. Später konnte ich alleine auf den Berg gehen, um zu fotografieren und zu filmen. Dies hat mir sehr gefallen. Ich machte Aufnahmen vom Techniktrail auf dem Jakobshorn, dem Fotospot beim Weissfluhjoch und von der Natur auf dem Höhenweg für unser anstehendes Webseiten-Projekt Nachhaltigkeit. 

Vor die Linse. Achtung: "knips!"

Um sich später beim Fotografieren oder beim Filmen in die Models hinein versetzten zu können, gehörte es auch dazu, selbst vor der Kamera zu stehen. Diese Gelegenheit hatte ich, als ich beim Wander-Shooting auf Parsenn und den Trailrunning-Shootings auf dem Jakobshorn sowie dem Rinerhorn dabei sein durfte. Locker zu stehen und ganz natürlich zu wirken, auch wenn eine Linse auf einen gerichtet ist, ist gar nicht so einfach. 

Das Highlight: Das Fotografieren und Filmen hat sehr viel Abwechslung in meine Arbeitstage gebracht. Die Arbeit hat mir nicht nur riesige Freude bereitet, sondern ich habe etwas fürs Leben gelernt!

TikTok - Eine neue Plattform

Nach einigen Recherchen und der Zusammenstellung eines Empfehlungsdossiers erhielt ich die Zusage. TikTok wird als neue Plattform genutzt. Mit dieser sozialen Plattform möchten wir auch die jüngere Zielgruppe von den Davos Klosters Mountains überzeugen und von der Vielfältigkeit der Outdoor-Sportarten inspirieren.
Das Erstellen des Accounts und das Verwalten dieser sozialen Plattform habe ich alles mithilfe einer Mitarbeiterin geschafft. Na ja, das Aufbauen der Seite ist das eine, das Pflegen ist das andere, denn es braucht viel Zeit.

Das Highlight: Ich konnte meine Vorgesetzten von einem jugendlichen Trend überzeugen, was ich ziemlich cool finde. Schaut Euch doch mal den Account an!
 

Wanderfreundinnen geniessen die Aussicht auf einem Stein. | © Davos Klosters Moutains
Die Trainerin zeigt die dynamische Lauftechnik für das bergab laufen vor, vier Läufer schauen zu.  | © Davos Klosters Mountains
Drei Wanderer geniessen den Sonnenuntergang in den Davos Klosters Mountains. | © Davos Klosters Mountains
Ein Arbeiter in Schutzmontur schweisst das Stahlseil der Seilbahn.  | © Davos Klosters Mountains

Die Marketingabteilung als Sprungbrett in die Zukunft

„Du sollst für die Arbeit leben und nicht arbeiten für das Leben.“ Das wurde mir einmal von einem Berufsschullehrer gesagt. Auch wenn ich den Lehrpersonen manchmal ungern recht gebe, dieser lag richtig. Lange war ich sehr unentschlossen, was ich nach meiner Ausbildung zur Kauffrau mit Berufsmaturität mache. Mithilfe von Pro- und Kontra-Listen wurde meine Zukunft klarer: Berufsmaturität hin oder her, ich habe mich entschlossen nach meiner Lehre in die Richtung Marketing zu gehen.

Und wie weiter?

Zurzeit studiere ich Multimedia Production. Mit diesem Studium werde ich auf jeden Fall noch viel tiefer in die Thematik eintauchen, worauf ich mich freue. Nebenan arbeite nebenan in meinem ehemaligen Lehrbetrieb, den Davos Klosters Mountains. In welche Richtung die Weiterbildung mich leitet, bin ich selbst gespannt!

Hierbei möchte ich mich beim Marketing-Team ganz herzlich für die eindrücklichen Einblicke und lehrreiche Zeit bedanken und freue mich auf eine weiterhin lässige Zusammenarbeit.